Zu
unserem Interprojectvisit besuchten wir Tanja und Lena, dass Team bei
VIKASANA (bbp16-tarikere.blogspot.in).
Die
abenteuerliche Reise, auf der wir gar viele Pioniertaten
vollbrachten, wie zum Beispiel mit einem viel zu großen Rucksack im
Bus anderen die Sitzplätze streitig zu machen, endete nach schier
endloser Fahrt durch die karnatakasche Prärie planmäßig um 17.30
in Tarikere, eine kleine Ortschaft im Distrikt Shimogga. Nach einer
kurzen Pinkelpause im dortigen Bahnhofsklo und nach dem wir, abermals
von Transvestiten angeredet wurden (Wir sehen das mal als Komplimet)
gabelten uns schließlich die Gastgeberinnen auf und zeigten uns
ersteinmal ihr pardon zur deutschen Stammkneipe. Auch Vidya und ihre
Schwester Vibha, ihres Zeichens Mentorin der Mädels begrüßten uns
dort voller Wärme. Anschließend traten wir
unsere Reise zum Hostel, in dem Tanja und Lena überwiegend leben,
standesgemäß in einer Sammelrikswa an.
Ich
beziehe mich nun nicht auf den genauen Ablauf der folgenden Tage.
Selbstverständlich können wir uns noch an jede einzelne Aktion
erinnern, allerdings präferieren die Menschen in diesen Tagen, wilde
Thesen und Gefühle anstelle von Fakten und Dokumentation.
Diesen
Trend werden wir natürlich unhinterfragt übernehmen.
Das
Projekt und die Prämisse hinter dem Hostel empfanden wir beide als
absolut großartig.
Es
folgt einem sehr menschlichen und nachhaltigen Konzept und
unterstützt direkt Kinder ohne große bürokratische Hürden. Diese
Kinder haben ein unglaubliches Potential und eine Energie die
ihresgleichen sucht. Des weiteren sind sie unglaublich fürsorglich
und zuvorkommend, nicht nur gegenüber uns, oft verloren wirkenden
(nicht nur wirkenden) „Weißen“, sonder auch untereinander. Auch
die Beobachtung, die wir schon in den letzten Monaten kontinuierlich
gemacht haben, dass, vor allem, Kinder sich, wohl überall auf der
Welt gleich verhalten bestätigte sich hier erneut.
Es war
schwierig, bis teils unmöglich, besonders mit den jüngeren, sich in
Englisch zu unterhalten aber umso besser hat die nonverbale
Kommunikation funktioniert und wir haben die Kinder sofort
ins Herz geschlossen.
Am
Montag waren wir zum Beispiel auf der Engagementfeier von Vidya
eingeladen, Ich bin mir sicher, dass die Mädels darüber einen
äußerst differenzierten und genauen Blogartikel geschrieben haben.
(bbp16-tarikere.blogspot.in)
Auf
dieser Feier waren auch die Kinder aus dem Hostel eingeladen und wie
nun Kinder einmal sind haben sie dort allerhand Schabernack
betrieben. Zum Beispiel Unmengen von Süßigkeiten und Essen
gebunkert und uns kontinuierlich damit versorgt. Einer der Jungs hat
sich sogar ein Stück der Hochzeitstorte erbeutet und seine Beute
stolz mit den anderen und uns geteilt.
Eine
sehr zuvorkommende Charaktereigenschaft von der, auch wir, viel
lernen können.
Man
meint ja immer wir Erwachsene würden Kindern etwas beibringen und
sie auf das „harte Leben“ vorbereiten aber vielleicht ist es
oftmals andersrum: Kinder sind die Lehrer, geben uns Lektionen und
schulen unseren Blick für das „wahre Leben“. Eine Existenz
fernab von Oberflächlichkeiten und unbegründeter Sorgen.
Umso
trauriger empfinden wir es, im Hinblick auf diese Erfahrungen, einmal
mehr wie wir Menschen mit unseren Potentialen, vor allem miteinander
und nicht zuletzt mit unserer Umwelt, unserer Lebensgrundlage,
umgehend. Unfähig das gesamte Bild zu betrachten und trotzdem
darin herum kritzelnd.
Umso
wichtiger ist deswegen, dass es Menschen gibt, die sich dieser Hybris
entgegen stellen. Menschen, welche wir durch dieses Programm kennen
lernen durften und von denen es so viele gibt, in Deutschland, in
Indien und überall sonst. Menschen wie: Ms. Pavati, Mr. Vaghese oder
Mr. Santosh von VIKASANA, um nur einige, besonders markanten
Persönlichkeiten zu nennen.
Wir
haben unseren Interprojectvisit sehr genossen, er hat unser Bild über
dieses Land und seine Menschen differenziert. Des weiteren wurden
uns dadurch Probleme, sowie Lösungsansätze aufgezeigt.
Ein großes
Dankeschön an: VIKASANA, die Familie Vaghese für ihre
Gastfreundschaft, sowie für die wunderschöne Engagementfeier von
Vidya und natürlich an Tanja und Lena. Sowie ein besonderes
Dankeschön an alle liebe Menschen, deren Leben wir streifen durften.
Und
natürlich vor allem der KARL KÜBEL STIFTUNG, ohne die diese
Erfahrungen überhaupt nicht möglich gewesen wären und ohne die wir
nun im kalten Deutschland festsäßen.
Achtung:
Dieser Text kann,wie immer, als Stilmittel Ironie und Übertreibungen
enthalten.